Am 17. März um 20 Uhr fand im Gasthaus zur Post unsere Jahreshauptversammlung statt.
Zu unseren üblichen Tagesordnungspunkten kamen heuer Neuwahlen.
Bis auf Maria Reicheneder ließen sich wieder alle aufstellen und wurden auch fast einstimmig von den über 40 anwesenden Mitgliedern in ihren Amt bestätigt. Den freigewordenen Posten als Beisitzer übernahm Heidi Buchner.
Als Referenten hatten wir Herrn Dr. Michael Neumüller vom „Bayerischen Obstzentrum Hallbergmoos“ eingeladen.
Das Bayerische Obstzentrum ist eine Kombination von Forschung, Züchtung und Praxis und einzigartig in seiner Art in Europa.
Herr Neumüller hat sich spezialisiert auf die Anzucht und den Verkauf von kleinkronigen Obstbäumen speziell für den Hausgarten.
Da unsere Gärten immer kleiner werden und es zudem oft sehr ungünstig ist, wenn innerhalb kurzer Zeit von einer Fruchtsorte sehr viel vorhanden ist, ist es von Vorteil, kleinkronige Bäume zu pflanzen.
Sie brauchen je nach Obstsorte nur eine Breite von 1 bis 3 m und erreichen ohne Schnitt eine Höhe von maximal 2,5 bis 3 Metern.
Dadurch können mehrere verschiedene Sorten gepflanzt werden, so dass vom Sommer bis in den Herbst frisches Obst zur Verfügung steht.
Sie können als Einzelbaum an der Hauswand, am Balkon oder auf der Terrasse aufgestellt werden.
Zum Ernten oder für Pflegemaßnahmen braucht man keine oder nur eine kurze Leiter.
Sehr früher Ertragsbeginn: im 2 oder 3 Standjahr.
Herr Dr. Neumüller hat außer seinem Laptop (Präsentation) noch einen jungen Apfelbaum mitgebracht, um uns am Anschauungsobjekt zu erklären, worauf es ankommt, um baldmöglichst, schönes schmackhaftes Obst zu ernten.
Schneiden sollte man einen solchen Baum so wenig wie möglich, die Seitentriebe möglichst immer waagrecht stellen. 2 Mal im Jahr düngen. Das erste Mal Ende März - Anfang April zu 60% und das zweite Mal Anfang Juni zu 40%.
Um jeden Baum muss eine Baumscheibe von wenigsten 1 m Durchmesser frei von Rasenbewuchs gehalten werden. Blumen wie Tagetes, Kapuzinerkresse und Ringelblumen kann man allerdings pflanzen, oder Rasen-und Rindenmulch zum Abdecken nehmen.
Die Bäume sind auf schwachwachsenden Unterlagen veredelt. Dadurch bleiben sie kleinkronig, brauchen aber zeitlebens einen Pfahl, der sie vor Stürme bewahrt.
In Hallbergmoos werden nicht nur die bekannten Apfelsorten, wie Berlepsch, Boskoop, Topas und Gravensteiner angeboten. Auch unbekannte Sorten wie „Freiherr von Hallberg“, eine Spitzensorte der Extraklasse, oder „Baya Marisa“ eine feurig rote Apfelsorte mit sehr hohen Gehalt an gesundheitsfördernder roter Farbstoffe, werden dort gezüchtet.
Als Ersatz von Heidelbeeren, die bei uns durch den nicht vorhandenen sauren Boden schlecht gedeihen, empfiehlt er uns die „Felsenbirne“.
„Baya Aurelia“ eine Kreuzung zwischen Zwetschge und Pflaume als Ersatz für Aprikosen, für die das Wetter bei uns zu wechselhaft ist.
Nach den Vortrag bot Frau Bierbichler den anwesenden Mitgliedern an, dass die Möglichkeit besteht einen Bus zu chartern, um an einen der nächsten Wochenenden nach Hallbergmoos zu fahren. Noch am selben Abend trugen sich über 20 Gartler in die mitgebrachte Unterschriftenliste ein.
So fuhren am 24. April um 8.00 Uhr 21 Mitglieder Richtung Münchner Flughafen, wo sich südlich davon das „Bayerische Obstzentrum“ befindet. Im Verkaufsraum konnten wir dann schon gleich Mal einige Apfel- und Birnensorten probieren.
Herr Dr. Neumüller zeigte uns sein Gewächshaus, wo die Bäume vorgezogen werden und informierte uns, über die Besonderheit seines Multiwurzeltopfes. Danach könnte jeder noch Fragen stellen, die speziell seine Wunschsorte betraf.
Zum Glück hatten wir einen Bus mit Radanhänger, den es wurde kräftig eingekauft.